Hohe Auszeichnung für den Obmann des Walser Vogelvereines (VZÖ)

Seit den 1970iger Jahren haben beherzte Vogelfreunde in meiner Gemeinde Wals Nistkäsen für Höhlenbrüter, es waren ca. 60 Stück, angebracht.
2008 konnten die Nachfolger des verstorbenen Gründers dieser Aktion diese Aktion nicht mehr weiterführen. Als ich mit Ende 2008 in Rente ging, traten Sie an mich heran, ob ich den diese Arbeit weiterführen möge.
Als junger Pensionist, der in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet wurde (diese Aussage erinnert mich ein bisschen an Friedhofsruhe) übernahm ich mit zwei Vereinsmitgliedern diese Aktion.
Innerhalb von einem Jahr fertigten wir an die 400 Nistkästen und verteilten diese in unserem Gemeindegebiet. Finanziell wurden wir von der Gemeinde unter Bürgermeister BR Ludwig Bieringer unterstützt.
Mit dem Anbringen der Nistkästen allein ist es nicht getan. Diese gehören auch jedes Jahr gereinigt.
Dazu passt es, dass wir in Wals 2008 einen Traktor-Oldtimerverein gegründet haben. So kann ich das Gebiet mit meinem Warchalowski abfahren und die Kästen ausputzen.
Seit Beginn meines Einstiegs sind 10 Jahre vergangen und die erst gebauten Nistkästen sind teilweise so desolat, dass sie erneuert werden mussten. Zum Bau nehmen wir dieses Mal sägeraue Lärchenbretter, erfahrungsgemäß halten diese länger.
Die Reinigungsaktion haben wir Mitte November abgeschlossen. Kaputte werden zugleich ausgetauscht. Die Austauschaktion passiert sukzessiv die nächsten zwei bis drei Jahre.
Dann sollten alle 400 Kästen ausgetauscht sein. Wieder unterstützt uns die Gemeinde, diesmal unter Bürgermeister Joachim Maislinger, finanziell.
Eine weitere Aktion, die der VZÖ Wals in den letzten Jahren durchführte, ist die Rettung von Kiebitz, Regenpfeiffern und Flussuferläufern.
In unserem Gemeindegebiet brüten seit einigen Jahren 20 bis 30 Paar Kiebitze und das auf Kulturäckern, wo intensiv Gemüse angebaut wird. Kiebitze kehren meist in der ersten Märzhälfte aus ihrem Überwinterungsgebiets zurück.
"Im Märzen der Bauer den Traktor einspannt", früher waren es Pferde. Kiebitze haben um diese Zeit ihr Gelege. Wenn dann der Bauer mit Fräse und Pflug den Acker bearbeitet, kann es vorkommen, da ein Gelege zerstört wird. Mein Vereinskollege, Martin Brötzner, sitzt stundenlang im Auto und versucht die Gelege auszumachen, damit wir mit dem Bauern absprechen können wo sich ein Gelege befindet und wann er dort den Acker bearbeitet. Im Notfall entnehmen wir das Gelege bevor es vom Traktor zerstört wird.
Das war 2017 der Fall, damals konnten wir drei Gelege retten. Die Eier waren bereits angebrütet und kamen bei mir in den Brutapparat. Zwölf Junge schlüpften! Sie wurden von mir aufgezogen, das ist bei Nestflüchtern kein Problem da sie von Anfang an Nahrung selbstständig aufnehmen.
Der Handel bietet hier hochwertiges Insektenfutter an, dazu ein wenig weiße Mehlwürmer. Schließlich wurden sie von Frau Hemma Gressel, Bird Life, beringt und in ihrem Brutgebiet frei gelassen.
Das gleiche Schicksal mit Gelege Verlust gab es auch bei Flußregenpfeiffern und Flussuferläufern.
Hier wäre das Gelege einmal vom Hochwasser weggeschwemmt worden, das wir aber noch retten konnten. Und im vorigen Jahr wäre ein anderes Gelege einer Zeltparty, das just dort wo Flußregenpfeiffer brüten, auf eine Salzachinsel zum Opfer gefallen.
Die Gelege wurden ebenfalls von mir ausgebrütet und spontan vom Bird Life beringt und freigelassen.  
Für diese Aktionen bekamen wir vom Land Salzburg in der Neuen Residenz im Rahmen einer Feierlichkeit in Anwesenheit von LH. Stv. Schellhorn und dem Walser Bürgermeister J. Maislinger, eine öffentliche Ehrung und wurden mit dem Umweltschutzpreis ausgezeichnet.
Zum Schluss noch eines:
Ich weiß, dass viele Vogelzüchter sich für den Schutz der heimischen Vögel in unterschiedlichen Bereichen einsetzen und dass in aller Stille, weil sie kein "Tamtam" und keinen Rummel für ihre Arbeit wollen.
Aber es ist auch bekannt, dass sich sogenannte Tierschutzorganisationen stark gegen die Vogelhaltung in menschlicher Obhut einsetzen. Gerade Vogelzüchter und Vogelhalter haben hier auch einen Einblick wie es in unserer heimischen Vogelwelt aussieht und leisten auch einen Beitrag zur Erhaltung unserer heimischen Vogelwelt, sei es Nistkästen anzubringen, einen Vogellehrpfad zu machen oder Ähnliches.
Wir müssen das nicht still und leise machen. Gehen sie damit in die Öffentlichkeit, da wäre gut für uns Vogelhalter.

Walter Fuchs
Obmann des VZÖ Wals

Verleihung Umweltschutzpreis
Kiebitzgelege
Lebensraum der Kiebitze
Junger Kiebitz im Gelege
Freilassen der Kiebitze - die Jugend ist dabei